Immer mehr Menschen erfüllen sich den Traum vom Eigenheim mit einem Fertighaus. Doch so schnell und unkompliziert sich der Wunsch nach dem eigenen Zuhause erfüllen lässt, ist er in der Planung oft doch nicht, denn auch hier müssen einige wichtige Entscheidungen gefällt werden.
Eine oft schwierige Frage ist die, ob man sein Fertighaus mit einem Keller oder doch lieber mit einer Bodenplatte ausstatten möchte? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die man bei der Planung seines Fertighauses berücksichtigen muss. Worauf man dabei achten muss, wie teuer beide Varianten sind und was es sonst noch zu bedenken gibt, zeigen wir hier auf.
Bodenplatte oder Keller – Auf die individuellen Wünsche kommt es an
Grundsätzlich kann man sein Fertighaus sowohl mit einem Keller, als auch mit einer Bodenplatte planen. Dem Bauherrn stehen also beide Möglichkeiten offen. Für welche Variante man sich entscheidet, sollte nach gründlicher Überlegung entschieden werden.
Einige Faktoren wie der Preis, Wärmedämmung, oder aber auch die Nutzung von Wohnfläche können bei der Entscheidungsfindung helfen. Auch mit einem Fertighaus kann man seine individuellen Wohnträume in die Tat umsetzen, sodass Bauherren sich beim Grundgerüst ihres Hauses direkt auch ihre individuellen Wünsche erfüllen lassen können.
Was ist teurer – ein Keller oder die Bodenplatte?
Natürlich muss auch bei einem Fertighausprojekt auf die Kosten geschaut werden, weshalb einige Bauherren bei der Entscheidung ob Keller oder Bodenplatte genau auf die Preise beider Möglichkeiten achten. Tatsächlich unterscheiden sich die Möglichkeiten mitunter deutlich, doch bieten auch verschiedene Vorteile.
Der Preis für die Bodenplatte werden ebenso wie die Kosten für den Keller nach Quadratmetern berechnet. Hierbei berechnet man die klassische Bodenplatte, die auch als Fundamentplatte bezeichnet wird, mit rund 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Clevere Bauherren, die nachhaltig leben und somit auch Energien sparen möchten, können mit einer Thermobodenplatte Wärmeverluste durch den Boden verhindern. Somit muss an kalten Tagen weniger geheizt werden, was sich natürlich langfristig in der Geldbörse positiv auswirken wirkt (und sich in den Preisen beim Wiederverkauf wiederspiegelt). Die Kosten für eine Thermobodenplatte belaufen sich zwischen circa 130 bis 170 Euro pro Quadratmeter.
Ein Keller ist praktisch, kostet im Hausbau jedoch natürlich auch Geld. Auch hier muss zunächst das Erdreich ausgehoben werden, damit Platz für den Keller als Fundament für die Immobilie entstehen kann. Beim Kellerbau im Fertighaus spielen bei der Preisfindung verschiedene Faktoren eine Rolle. So wird zunächst die Bodenbeschaffenheit geprüft, auch der gewünschte Boden und selbstverständlich die Größe des Kellers müssen berücksichtigt werden. Die Kosten für den Bau des Kellers für ein durchschnittliches Einfamilienhaus betragen von circa 180 Euro bis zu etwa 430 Euro pro Quadratmeter.
Die Kosten für eine Bodenplatte oder auch die energiesparende Thermobodenplatte sind geringer als die Kosten, die für den Bau eines Kellers anfallen können. Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass durch den Ausbau eines Kellers zusätzlicher Raum in der Immobilie entsteht, der nach individuellen Wünschen genutzt werden kann.
Kann man immer zwischen Bodenplatte und Keller wählen?
Grundsätzlich steht es dem Bauherren beim Bau eines Fertighauses frei, ob man sich für die Unterkellerung oder für eine Bodenplatte entscheidet. Das Angebot ist vielfältig, sodass jeder sein ganz persönliches Traumhaus bauen lassen kann.
Bevor man sich jedoch final für eine Variante entscheidet, sollte man sein Bauland überprüfen lassen, denn nicht jedes Gelände eignet sich für eine Unterkellerung. Bei einem Bodengutachten wird überprüft, wie die Beschaffenheit des Untergrundes ist und welche Wasserverhältnisse vorherrschen. Ist das Grundwasser auf dem vorgesehenen Bauland zu hoch, kann von einer Unterkellerung der Immobilie abgeraten werden, sodass die Bodenplatte als Alternative bleibt. Möchte man trotz schwieriger Bodenverhältnisse trotzdem nicht auf den Keller verzichten, muss eine genaue und exakte Planung für das Bauvorhaben vorliegen.
Wer kann die Beschaffenheit des Bodens prüfen?
Um eine optimale Statik des Fertighauses mitsamt Keller oder Bodenplatte gewährleisten zu können, ist der Rat eines Statikers von Nöten. Dieser Experte prüft die Beschaffenheit des Bodens und in wiefern das Grundwasser die Bauarbeiten beeinflussen können. Ganz gleich ob man sich letztendlich für eine Bodenplatte oder eine Unterkellerung entschließt, die Bauteile sollen während der Umsetzung des Projekts nicht vom Grundwasser umgeben sein. Doch nicht nur das Grundwasser, auch auf andere Faktoren, wie zum Beispiel Steilhänge und die Tragfähigkeit des Untergrunds können durch Kernbohrungen oder andere Untersuchungen von einem erfahrenen Baugutachter berücksichtigt werden. Die Kosten für die Expertise können bis zu 2.500 Euro betragen und gehören für den Bauherren zu den Baunebenkosten, die zu tragen sind.
Worauf muss man bei einer Bodenplatte achten?
So vielseitig das Angebot an Fertighäusern ist, so unterschiedlich sind auch die Bodenplatten, die für jede zu erbauende Immobilie die optimale Lösung bietet. Welche Bodenplatte die Richtige für das jeweilige Projekt ist, hängt zum einen von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Ebenso ist jedoch ist die zu erwartende Last ein wichtiger Faktor für die Auswahl der optimalen Bodenplatte.
Ein Statiker kann berechnen, wie dick die Bodenplatte sein muss, die wird anhand unterschiedlicher Faktoren geprüft. In der Regel kann gesagt werden, dass die Bodenplatte eines Fertighauses mindestens 30 Zentimeter betragen sollte. Das Fundament, auf dem die Bodenplatte errichtet werden kann, muss stets frostfrei sein und je nach Ortslage des Baugrundstücks in die Erde eingearbeitet werden. Hier muss auch zwingend darauf geachtet werden, dass eine gleichmäßige Gewichtsverteilung der Immobilie erzielt wird. Ansonsten kann es zu einem späteren Zeitpunkt zu Problemen mit der Statik kommen, die mit Rissen in Mauerwerk, Bodenverformungen und Eigenbewegungen des Hauses einhergehen kann.
Welche Vorteile hat eine Bodenplatte?
Die Bodenplatte ist nicht nur ein Ersparnis und somit ein wichtiger Punkt für alle Interessenten von Fertighäusern, die mit einem bestimmten Budget rechnen müssen. Doch die Bodenplatte bringt noch weitere Vorteile mit sich, die sich langfristig auszahlen können:
- Schutz vor Feuchtigkeit aus dem Grundwasser
- Verteilung des Gewichts der Immobilie
- Eigenbewegungen werden verhindert
- Verhinderung von Schimmelpilzen
- Wärmedämmung
- Energieersparnis
Welche Vorteile bringt ein Fertigkeller?
Mit einem Keller kann man auf einfache Weise Wohnraum schaffen, denn moderne Kellerräume können vielfältig genutzt werden. Ob Homeoffice oder Jugendzimmer, Hobbyraum oder privates Fitnessstudio, mit einem zusätzlichen Raum kann man bei gleicher Baufläche mehr Wohnraum gewinnen. Doch auch hier gibt es weitere Vorteile, die bei der Entscheidung wichtig sein könnten.
- Optimale Ausnutzung der Räume
- Vergrößerung der Immobilie
- Wertsteigerung
- kein Bedarf für weitere Räumlichkeiten, wie z.B. ein externer Schuppen
Worauf muss man achten, wenn man sich für einen Keller entscheidet?
Ein Keller im Fertighaus ist vielseitig und kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Doch es lohnt sich, bereits vor Baubeginn darüber nachzudenken, für welche Zwecke der Keller genutzt werden soll. Ob als Wohnraum für jugendliche Familienmitglieder oder als Lagerplatz, auch als Garage kann eine Unterkellerung im Fertighaus gebraucht werden. Sollen die Räumlichkeiten im Keller als Wohnraum oder Arbeitsraum, zum Beispiel als Home Office genutzt werden, sollte man im Bau schon natürliche Lichtquellen einplanen, um Energien einsparen zu können. Große Fenster oder gläserne Türen sorgen für viel natürliches Licht und eine wohlige Atmosphäre. Soll der Kellerraum als Garage genutzt werden, gilt es selbstverständlich, Zugang zu den Räumlichkeiten einzuplanen.
Ein Keller bietet viele individuelle Nutzungsmöglichkeiten für Besitzer eines Fertighauses. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Kellerräume nur als dunkler und feuchter Kartoffelkeller genutzt werden. Heute stehen sie als günstige Möglichkeit für platzsparenden Wohnraum zur Verfügung. Damit man in den Kellern jedoch nicht friert, sollte auch schon früh überlegt werden, ob und wo Heizungen oder Dämmungen eingeplant und verbaut werden sollen.
Alternative Teilunterkellerung
Der Hausbau kann eine finanzielle Herausforderung darstellen, sodass sich viele Bauherren für eine preisgünstigere Teilunterkellerung ihres Fertighauses entscheiden. Bei dieser Variante kann nur ein Drittel oder auch die Hälfte der Immobilie unterkellert werden. Dies bietet auch vielseitige Möglichkeiten, wie zum Beispiel einen Ausbau der Teilunterkellerung zur Souterrain-Wohnung.
Ob sich eine kostengünstige Teilunterkellerung anbietet oder ob sich das Ersparnis letztendlich doch im jeweiligen Bauprojekt nicht rentiert, muss der Bauherr selbst entscheiden. Dies lässt sich mit einem Vergleich überprüfen. Anbieter für Fertighäuser können unterschiedliche Angebote für einen Bau mit Vollkeller oder mit einer Teilunterkellerung erstellen, sodass man die Angebote direkt miteinander vergleichen kann.
Mit welchen zusätzlichen Kosten muss man rechnen?
Bei der Einholung der Angebote kann man direkt erkennen, wie viel das gesamte Bauvorhaben mit Unterkellerung oder mit Bodenplatte kosten würde. Doch nicht nur der endgültige Baupreis wird von den zukünftigen Besitzern des Eigenheims gefordert, es können auch weitere Kosten auftreten. Diese Kosten sollten keinesfalls vergessen werden, sondern in der Planung zum Bauprojekt unbedingt berücksichtigt werden. Die Baunebenkosten können etwa 2000 bis 3000 Euro betragen, zu den gängigen Kosten gehören unter anderem:
- Makler für Grundstückssuche
- Notarkosten für Eintragung in das Grundbuch
- Grunderwerbssteuer
- Kosten für Bodenexpertise
- Kosten für Bauabnahme nach Fertigstellung