Wie lange dauert der Bau eines Fertighauses?

Wie lange dauert der Bau eines Fertighauses?

Beim Traum vom Eigenheim entscheiden sich immer mehr Bauherren für ein Fertighaus. Inzwischen macht diese Bauweise rund 20 Prozent der Neubauten in Deutschland aus. Die Fertigbauweise zeichnet sich durch verschiedene Vorteile aus. Zu ihnen gehört auch die kurze Bauphase. Doch wie lange dauert der Bau eines Fertighauses und welche Faktoren können die Bauzeit beeinflussen?

Wie lange dauert der Bau eines Fertighauses?

Fertighaus: das Zeitwunder unter den Bauweisen

Keine andere Bauform führt so schnell zur Schlüsselübergabe wir die Fertigbauweise. Im Vergleich zu einem Massivhaus oder Architektenhaus können Bauherren bis zur Hälfte der Bauzeit einsparen. Dass Fertighäuser eine kürzere Bauphase benötigen liegt daran, dass hier mit bereits vorproduzierten Elementen gearbeitet wird. Das Aufstellen der Wände und Zwischendecken ist in der Regel innerhalb weniger Tage abgeschlossen. Im Vergleich zur weit verbreiteten Massivbauweise spart das jede Menge Zeit. Wenn Sie es als Bauherr eilig haben und möglichst schnell in Ihr neues Eigenheim einziehen möchten, ist die Fertigbauweise daher die beste Wahl in Sachen Schnelligkeit. Auch hier gilt jedoch, dass Sonderwünsche die Zeitdauer verlängern können. Sie müssen nämlich sowohl bei der Fertigung der Fertighauselemente im Werk als auch beim späteren Innenausbau berücksichtigt werden. Einige Fertighaushersteller bieten eine Fertigungszeit inklusive Aufbau und Innenausbau innerhalb von drei Monaten an. Dabei handelt es sich dann jedoch um Musterhäuser ohne aufwändige Sonderwünsche des Käufers. Kommen diese hinzu, sollte eine Zeitspanne von etwa sechs Monaten eingeplant werden. Im Vergleich: Ein Massivhaus ist durchschnittlich nach sieben bis neun Monaten bezugsfertig und bei Architektenhäusern kann die Bauzeit sich schnell auf ein Jahr belaufen.

Bauzeit für Fertighäuser: die verschiedenen Bauphasen

Der erste Schritt hin zum eigenen Fertighaus führt Bauherren in der Regel in eine Musterhaussiedlung. Hier können sie sich verschiedene Musterhäuser ansehen und sich für einen Haustyp entscheiden. Danach folgt die detaillierte Planung mit einem Fachberater, bei der Bauherren ihre individuellen Wünsche mitteilen. Das umfasst die Wahl von Materialien, die Art der Ausstattung und vieles mehr. Für diese Entscheidungs- und Planungsphase kann bereits ein Tag ausreichen. Häufig finden jedoch mehrere Termine im Musterhaus statt, bis alle Entscheidungen vertraglich festgehalten sind.

Fertigung der Elemente, Baustelleneinrichtung und Co.

Nachdem der Vertrag zwischen Bauherren und Fertighaushersteller geschlossen wurde, beginnt die Anfertigung der Elemente im Werk des Herstellers. Zur gleichen Zeit kann auf dem Grundstück bereits eine Baustelle eingerichtet werden. Soll das künftige Zuhause mit einem Keller ausgestattet sein, muss nun der Erdaushub erfolgen. Darin wird der Keller errichtet. Wenn Sie auf einen Keller verzichten, muss die Bodenplatte für das Haus gegossen werden.

Für diese Bauphase ist ein Zeitfenster von vier bis zehn Wochen einzuplanen, abhängig davon, ob Sie einen Keller benötigen.

Mehr Informationen zu Keller und Bodenplatte finden Sie hier.

Montage der vorgefertigten Elemente

Sobald die Bodenplatte vollständig getrocknet ist und der Hersteller des Fertighauses die verschiedenen Elemente produziert hat, kommt der große Tag der Anlieferung. Innerhalb von durchschnittlich zwei Tagen können Sie jetzt dabei zusehen, wie Ihr neues Fertighaus vor Ort montiert wird. Danach wird die Dachkonstruktion errichtet und schon steht der Rohbau Ihres neuen Hauses. Die Montage vor Ort dauert meistens zwei bis drei Tage.

Innenausbau des Fertighauses

Das größte Zeitfenster nimmt der Innenausbau eines Fertighauses in Anspruch und hierbei unterscheidet sich der Zeitaufwand kaum von dem bei einem Massivhaus. Für den Innenausbau Ihres Fertighauses sollten Sie zwischen acht und zwölf Wochen Zeit einplanen. Auf die Dauer des Innenausbaus haben jedoch verschiedene Faktoren Einfluss. Entscheidend ist zum Beispiel, wie umfangreich Ihre Sonderwünsche sind und wie viele externe Gewerke daran beteiligt sind.

Sollten Sie, um Kosten zu sparen, Eigenleistungen beim Innenausbau erbringen, haben Sie zudem selbst Einfluss auf die Dauer dieser Bauphase. Die meisten Bauherren haben nur nach Feierabend und an den Wochenenden Zeit, um zum Beispiel Dämmmaterial anzubringen, Böden zu verlegen oder Wände und Decken zu gestalten. Das kann den Innenausbau verzögern und zu einer längeren Bauphase führen. Nach Abschluss des Innenausbaus ist Ihr neues Heim bezugsfertig und es erfolgt die symbolische Schlüsselübergabe durch den Hersteller.

Faktoren für Verzögerungen beim Fertighausbau und Lösungen

Bereits vor Beginn des Fertighausbaus kann es zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Der Grund hierfür ist die Baugenehmigung. Sie muss vom zuständigen Amt erteilt werden und ist zwingend erforderlich, bevor die Bauarbeiten beginnen. Je nach Arbeitsaufkommen in der Behörde kann die Vergabe einer solchen Baugenehmigung mehrere Monate Zeit in Anspruch nehmen.

Sie sollten sie daher so früh wie möglich beantragen. Auch der Bau eines Kellers kann sich nachteilig auf die Bauzeit auswirken. Kommt es bei den Arbeiten am Erdreich zu unerwarteten Schwierigkeiten, nimmt ein Kellerbau schlimmstenfalls mehrere Monate Zeit in Anspruch. Es lohnt sich daher gründlich abzuwägen, ob ein Keller wirklich benötigt wird oder ob zusätzlicher Platz beispielsweise durch eine großzügige Garage oder ein Gartenhaus ebenfalls den eigenen Bedarf decken kann.

Die Witterung hingegen hat nur wenige Einfluss auf die Bauzeit von Fertighäusern. Da die verschiedenen Elemente im Werk des Fertighausanbieter gefertigt werden, ist das das gesamte Jahr über möglich. Einfluss kann die Witterung lediglich auf den Bau eines Kellers oder die Bodenplatte haben. Hierfür wählen Sie bestenfalls einen Zeitpunkt, an dem nicht mehr mit Frost oder winterlichem Wetter zu rechnen ist. Idealerweise erfolgt die Einrichtung der Baustelle im Frühling.

Weitere Gründe für mögliche Verzögerungen bis zur Schlüsselübergabe

Was sich ebenfalls verzögernd auf Ihre Baupläne auswirken kann, sind die Eigenleistungen, die Sie erbringen möchten. Da es sich bei Bauherren üblicherweise um handwerkliche Laien handelt, schätzen manche den zeitlichen Aufwand der Eigenleistungen falsch ein.

Lassen Sie sich hierzu bereits in der Planungsphase des Fertighauses beraten und versuchen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis möglichst viele Helfer zu finden. Dadurch beschleunigen Sie den Innenausbau und können schneller in Ihr Eigenheim einziehen.

Individuelle Gestaltungswünsche haben ebenfalls Einfluss auf den zeitlichen Aufwand beim Bau eines Fertighauses. Falls Sie es mit dem Einzug besonders eilig haben, verzichten Sie deshalb lieber auf Sonderwünsche und entscheiden Sie sich für Standardlösungen des Fertighausherstellers. Dadurch wird für die Fertigung, Montage und den Ausbau weniger Zeit benötigt.

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